Die Analyse von Ungewissheiten bei der geologischen Beschreibung von Gebieten ist nach dem Standortauswahlgesetz (StandAG) ein wichtiger Aspekt der Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Aufgrund der Komplexität der Geologie und einer oft quantitativ wie qualitativ heterogenen Datenlage – weisen geologisch-geometrische Prognosen verschiedene Unsicherheiten auf. Diese lassen sich grob in Messunsicherheiten und geometrische Ungewissheiten unterteilen. Zu letztgenannten lassen sich auch Ungewissheiten zählen, die auf den Erfahrungswerten des interpretierenden Geologen beziehen.
Entsprechend ist das Ziel des Projektes „GeoBlocks“, Ungewissheiten in geologischen Modellen von verschiedenen Seiten wissenschaftlich zu beleuchten und daraus konkrete Methoden abzuleiten, die eine Quantifizierung und Kommunikation von geologischen Ungewissheiten zulassen. Folgende wissenschaftliche Ziele werden verfolgt: (1) die Erstellung eines Workflows zur geologische Modellierung mit einer Quantifizierung von Ungewissheiten, (2) eine systematische Analyse der Ungewissheiten in den verwendeten geologischen und geophysikalischen Eingangsdaten, (3) die quantitative Beschreibung der räumlichen Variabilität der Wirtsgesteine, (4) die Entwicklung von Methoden zur Vergleichbarkeit von Regionen mit unterschiedlicher Datenlage, sowie (5) Ansätze zur Reduzierung von Ungewissheiten durch intelligente Beprobungsstrategien. Diese Aspekte werden an repräsentativen geologischen Modellen der drei Wirtsgesteine Steinsalz, Tongestein und Kristallingestein getestet und in den erarbeiteten Workflow integriert. Durch eine probabilistische Betrachtung werden weiterhin Aussagen zur Charakterisierbarkeit und Prognostizierbarkeit möglich. Das umfassende Ziel des Projektes ist es, eine Quantifizierung von Ungewissheiten der geologischen Modelle in allen weiteren Schritten der Standortsuche, von der Analyse der Regionen, bis hin zur Charakterisierung von Standorten und zur Weiterverwendung in Simulationen zur Sicherheitsanalyse, sowie zur Kommunikation mit Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit zu ermöglichen.
Entsprechend den zuvor genannten wissenschaftlichen Zielen gliedert sich das Projekt auf Basis des aktuellen Forschungsstandes in die folgenden Teilprojekte:
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Da das StandAG festlegt, dass die geologische Barriere den Hauptschutz gegen das Austreten von Radionukleiden in die Biosphäre darstellt, sind geologische Modelle für alle Sicherheitsuntersuchungen massgebend. Für alle notwendigen Modellierungen werden die geologischen Modelle inklusive der Ungewissheitsbetrachtungen die geometrische, wie auch parametrische Grundlage bilden, sind also der Ausgangspunkt. Aus diesem Grund ist es essenziell die Verteilung von Gesteinen und ihrer Eigenschaften zusammen mit den Ungewissheiten zu quantifizieren, was das Ziel von GeoBlocks darstellt.